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Aktuelles

Stress verzögert Knochenheilung

Mittwoch, 8. November 2023

Der Einfluss von Stress auf unsere Gesundheit

Es ist schon lange und inzwischen auch fast jedem bekannt, dass chronische Stressbelastungen Krankheiten beim Menschen verursachen können. Typische Beispiele hierfür sind Bluthochdruck, koronare Herzerkrankungen, Diabetes mellitus, psychische Erkrankungen, Reizdarm oder auch Libidoverlust.

Im Bereich der Orthopädie gibt es häufig einen Zusammenhang zwischen Stressbelastung und muskulär bedingte Rückenschmerzen bzw. Schulter-Nacken-Beschwerden.

Dass Stress auch nicht vor den menschlichen Knochen Halt macht haben Forscher der Ulmer Universitätsmedizin jetzt festgestellt. Sie fanden heraus, dass massive Stresserfahrungen und posttraumatische Belastungen die Wund-Knochenheilung verzögern. Eine kontinuierliche Stressbelastung führe dazu, dass Immunzellen ein bestimmtes Enzym produzieren, dass die Ausschüttung von Stresshormonen bewirkt, die die Knochenbildung hemmen. Dies wurde sowohl im Tierversuch, als auch in einer klinischen Studie bei Patientinnen und Patienten mit Sprunggelenkfraktur untersucht.

Literatur: Tschaffon-Müller MEA et al. Neutrophil-derived catecholamines mediate negative stress effects on bone. Nature Communications 2023;14:3262, 5 June 2023

Axomera-Therapie

Mittwoch, 25. Oktober 2023

Axomera-Therapie – gut gegen Heuschnupfen

Die Axomera-Therapie ist ein innovatives Behandlungsverfahren inspiriert vom Axolotl, welcher dementsprechend auch Namensgeber dieses Verfahrens ist. Der Axolotl ist ein sogenannter Schwanzlurch, der die Fähigkeit verfügt, seinen Körper, inklusive Gliedmaßen und Organe, vollständig selbständig zu regenerieren. Diese Regenerationsfähigkeit ist das Vorbild der Axomera-Therapie, um so akute oder chronische Schmerzerkrankungen behandeln zu können.

Der Körper des Axolotl erzeugt an den betroffenen Stellen zelluläre elektrische Felder, welche in der Lage sind, die Heilung zu beschleunigen und Schmerzen zu reduzieren. Die Axomera-Therapie kann aber nicht nur bei Hüft-, Gelenk-, Rücken-, oder Kopfschmerzen eingesetzt werden, sondern auch bei Allergien wie Heuschnupfen. Das Prinzip bleibt identisch. Im Wesentlichen bedeutet das: Die besondere Fähigkeit des Axolotls wird in der Axomera-Therapie von Ihrem Orthopäden in Stuttgart (Mitte) künstlich imitiert, indem feine Sonden in den betroffenen Bereich gesetzt werden. Bei einer Heuschnupfen-Therapie wären das die Bereiche Nase, Stirn und die Schläfen. Ein Mikroprozessor erzeugt dann die benötigten elektrischen Felder und führt die Zellen zu den betroffenen Stellen.  

Entwickelt wurde diese Methode von Prof. habil. Dr. med. A. Molsberger und wird mittlerweile auch von speziell ausgebildeten Fachärzten durchgeführt. Betroffene Patienten sind nicht nur von der schmerfreien und nebenwirkungsarmen Methode begeistert, sondern benötigen in der Regel bereits nach einigen Wochen deutlich weniger Sprays, Tabletten oder Augentropfen.

Sie leiden unter Heuschnupfen und interessieren sich für eine Axomera-Therapie in Stuttgart (Mitte)? Dann vereinbaren Sie einen Termin in unserer Praxis. Sie erreichen uns telefonisch unter 0711 − 45 99 85 71 oder nutzen Sie unser Kontaktformular.

Wir freuen uns darauf, Ihnen helfen zu können!

Was machen bei Hüftarthrose?

Donnerstag, 21. September 2023

Hüftarthrose – wir finden die passende Behandlung für Sie

Gestern war mal wieder ein Patient bei mir in der Sprechstunde der über Schmerzen in der Hüfte klagte. Er hatte vor allem Belastungsschmerzen beim Laufen, Treppensteigen sowie Schmerzen beim Anlaufen nach dem Sitzen.

Ich habe ihn deshalb untersucht und konnte eine Ursache im Bereich des Rückens ausschließen. Der Bewegungsumfang der betroffenen Hüfte war deutlich eingeschränkt und bei Untersuchung der Hüftbeweglichkeit hatte er Schmerzen. Deshalb wurde von mir die Verdachtsdiagnose Hüftarthrose gestellt.

Als nächstes wurde von mir eine bildgebende Diagnostik in die Wege geleitet um die Diagnose zu bestätigen. In der Regel erfolgt ein Röntgenbild der Hüfte. Um eventuelle andere Diagnosen auszuschließen kann ein MRT des Beckens durchgeführt werden.

Hat sich die Diagnose einer Hüftarthrose bestätigt erfolgt normalerweise zunächst ein nicht operativer Behandlungsversuch. Dazu gehört, wenn möglich, Übergewicht zu reduzieren. Kein leichtes Unterfangen.

Begleitend ist Physiotherapie zur Verbesserung des Bewegungsumfanges und Kräftigung der gelenksstabilisierenden Muskulatur angezeigt.

Optional besteht auch die Möglichkeit einer Behandlung mit Akupunktur.

Medikamentös wird in der Regel mit nicht steroidalen Antirheumatika oder Coxiben, wie zum Beispiel Diclofenac oder Ibuprofen behandelt. Da die Arthrose auch ein entzündlicher Prozess ist macht es meiner Meinung nach Sinn Nahrungsergänzungsmittel wie Glucosaminhemisulfat und Chondroitinsulfat auszuprobieren. Naturheilkundliche Mittel wie Teufelskralle, Curcuma und Weihrauch stellen auch eine Möglichkeit dar antientzündlich zu behandeln.

Manchmal kann man dem Patienten mit einer Spritze ins Hüftgelenk helfen. Dabei wende ich in der Regel kein Cortison an, da dieses die Knorpelsituation im Gelenk verschlechtert. In der Regel kommt bei mir eine Kombination mit Hyaluronsäure und plättchenreichem Plasma (PRP) zum Einsatz.

Viele Patienten erschrecken verständlicherweise, wenn man das Thema Hüftendoprothese anspricht. Meiner Meinung nach ist die Möglichkeit einer hüfttotalendoprothetischen Versorgung bei der Hüftarthrose ein Segen. Die allermeisten Patienten profitieren davon sehr und sind anschließend wieder sehr viel besser mobil. Der richtige Zeitpunkt für die Operation ergibt sich in der Regel im Gespräch mit dem behandelnden Arzt.

Schnellere Wundheilung durch elektrische Stimulation 

Mittwoch, 26. April 2023

Es gibt einige Faktoren für eine verlangsamte Wundheilung, unter anderem das Alter aber auch Erkrankungen wie zum Beispiel Diabetes. Forschende der Uni Freiburg und der schwedischen Chalmers-Universität in Göteborg haben nun eine Methode gefunden, die möglicherweise die Heilung einer Wunde um das Dreifache beschleunigt. 

Verletzt sich die Haut, so entsteht ein natürliches elektrisches Feld welches als Orientierungshilfe für Zell- und Gewebereparatur dient. Für den Versuch wurden im Labor gezüchtete Hautzellen verletzt und anschließend mit elektrischem Strom aktiviert. Das Ergebnis: Die Wunde verheilte dreimal schneller als ohne Strom. Selbst mit gezüchteten Diabetes-Zellen beschleunigte die Stimulation die Heilung der Hautzellen. 

Ziel der Forschung ist eine Methode, mit der die Wundheilung durch angepasste Elektrostimulation beschleunigt werden kann. Dafür werden in weiteren Untersuchungen die Hautzellen auf Interaktion während dem Kontakt mit elektrischem Strom geprüft. 

Die Studie „Bioelectronic microfluidic wound healing: a platform for investigating direct current stimulation of injured cell collectives“ wurde im Fachmagazin „Lab on a chip“ veröffentlicht. 

https://www.mdr.de/wissen/mit-strom-wunde-heilt-elektrisch-schneller100.html

Platelet-rich plasma or extracorporeal shockwave therapy for plantar fasciitis

Montag, 26. April 2021

Shadi Haddad, Pedram Yavari, Safoura Mozafari, Saeed Farzinnia, Ghasem Mohammadsharifi

International Journal of Burns and Trauma 2021, 11 (1): 1-8

HINTERGRUND: Plantarfasziitis ist eine häufige Ursache für Plantarschmerzen, die bei Erwachsenen weit verbreitet sind. Konservative Traktionen, invasive Injektionen, Schocktherapien und auch chirurgische Eingriffe sind als nützliche Methoden in nicht ansprechenden Fällen bekannt. Hier untersuchten und verglichen wir die Injektion von plättchenreichem Plasma (PRP) und die Anwendung der extrakorporalen Stoßwellentherapie (ESWT) bei der Schmerzreduktion bei Patienten mit chronischer Plantarfasziitis.

METHODEN: Dies ist eine randomisierte klinische Studie, die in den Jahren 2017 bis 2020 an Patienten mit chronischer Plantarfasziitis durchgeführt wurde, die nicht auf konservative Therapien ansprachen. Insgesamt 110 Patienten mit Plantarfasziitis wurden anhand von Einschluss- und Ausschlusskriterien erfasst. Die Patienten wurden dann in zwei Gruppen eingeteilt. Der Schmerz der Patienten wurde vor den Interventionen unter Verwendung einer visuellen Analogskala (VAS) gemessen. Die erste Gruppe erhielt PRP-Injektionen, während die zweite Gruppe eine ESWT unter Verwendung von Shock Master 500 erhielt. Die Patienten wurden 2, 4, 8, 12, 16 und 24 Wochen nach den Interventionen besucht und die Schmerzwerte wurden unter Verwendung von VAS notiert.

ERGEBNISSE: Daten von 104 Patienten wurden analysiert. Die anfänglichen VAS-Werte der Patienten wurden ebenfalls analysiert. Diese Daten zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Schmerzen der Patienten vor den Interventionen (P = 0,413). Schmerzbewertungen in 2, 4, 8, 12, 16 und 24 Wochen nach Interventionen mit Kontrolle von Alter und Geschlecht zeigten in beiden Gruppen nach Interventionen signifikant verringerte VAS-Werte (P = 0,002). Es ist jedoch anzumerken, dass die Schmerzen in der PRP-Gruppe stärker abnahmen als in der ESWT-Gruppe und dieser Unterschied ebenfalls signifikant war (P = 0,001).

FAZIT: Hier haben wir gezeigt, dass sowohl PRP-Injektionen als auch ESWT bei Patienten mit chronischer Plantarfasziitis zur Schmerzlinderung beitragen. Es konnte auch gezeigt werden, dass PRP-Injektionen im Vergleich zu ESWT mit besseren Ergebnissen bei der Schmerzreduktion verbunden waren.

Strahlentherapie bei Arthrose nicht besser als Placebo

Mittwoch, 8. Juli 2020

Neben dem Einsatz von entzündungshemmenden Medikamenten kommt auch die von Radiologen angebotene Niedrigdosis -Strahlentherapie zum Einsatz. Dabei wird das erkrankte Gelenk mit z.B. Röntgenstrahlung behandelt, um lokal die zelluläre Immunantwort zu vermindern.

In den Niederlanden wurde die Wirkung der Strahlentherapie bei Hand- und Kniegelenksarthrose mit einer Scheinbehandlung verglichen. Die Patienten wurden bis zu einem Jahr nachuntersucht um die Wirkung der Behandlung auch nach einem längeren Zeitraum zu beurteilen.

In beiden Gruppen verbesserten sich nach der Therapie die Beschwerden. Es sprachen jeweils gleich viele Patienten auf die Behandlung an, d.h. es konnte kein Vorteil einer Strahlentherapie gegenüber einer Placebobehandlung festgestellt werden.

Literatur:
Van den Ende CHM, Leseman-Hoogenboom MM, van den Hoogen FHJ, den Broeder AA, Mahler EAM, Poortmans PMP.
Long-term eficacyof low-dose radiation therapy on symptoms in patients with knee and hand osteoarthritis: follow-up results oft wo parallel randomised, sham-controlled trials.
Lancet Rheumatol. 2019;1-8.doi:10.1016/s2665-9913(19)30096-7

Joggen und Tennis beschädigen Kniegelenke nicht vorzeitig

Donnerstag, 14. Mai 2020

Eine Forschergruppe aus Chicago hat eine Studie mit 1194 Teilnehmern (Durchschnittsalter 58) und einer Nachbeobachtungszeit von 10 Jahren ausgewertet.
Dabei haben Sie festgestellt, dass Sport, auch bei strapaziösen Sportarten, wie zum Beispiel Jogging, Aerobic oder Tennis, nicht zu vermehrter Arthrose der Kniegelenke führt. Dies gilt auch für ältere und übergewichtige Patienten
Es scheint das Gegenteil der Fall zu sein: Auch kniegelenksbelastende Sportarten schützen vor der Entwicklung einer Kniegelenksarthrose. Sie sollten allerdings in Maßen betrieben werden.
Es empfiehlt sich mit dem Sport zu beginnen bevor das Knie Probleme macht.

Literatur: Chang,A.H, et al; JAMA Network Open 2020; https://doi.org/10.1001/jamanetworkopen.2020.4049

Dauerstress stört die Frakturheilung

Montag, 5. August 2019

Wer bisher gedacht hat, dass Stress keine Auswirkungen auf die Strukturen des Haltungs- und Bewegungsapparates hat, wird nun wieder einmal eines besseren belehrt.

Ein Forscherteam der Universität Ulm hat gemeinsam mit Kollegen aus den USA herausgefunden, dass chronisch-psychosozialer Stress die Knochenheilung massiv behindert.

In ihrer Studie konnten die Forscher zeigen, dass die Knochenheilungstörungen mithilfe eines Betablockers behoben werden konnten. Dies kommt dadurch zustande, dass die Kommunikation von Stresshormonen des vegetativen Nervensystems mit unterschiedlichen Immunzellen, und damit eine stressvermittelte Überreaktion des Immunsystems, unterbunden werden konnte.

Hier zeigt sich das komplizierte Zusammenwirken zwischen Nervensystem, Immunsystem und Geweberegeneration. Meiner Meinung nach ist davon auszugehen, dass dies nicht nur die Knochenheilung sondern auch die Muskel- oder Bindegewebsregeneration betrifft.

Literatur: Haffner-Luntzer et al (2019) Chronic psychological stress comprisesthe immune responseand enchondral ossification in bone fracture healing via ß-AR signaling. PNAS

Kompetenznetzwerk Sportklinik e. V.

Dienstag, 21. Mai 2019

Seit bald 1 Jahr ist Dr. med. Schopf Mitglied im „Kompetenznetzwerk Sportklinik e.V.“. Das Kompetenznetzwerk ist ein eingetragener Verein in Stuttgart, welcher bestrebt ist die Beziehungen zwischen niedergelassenen Ärzten und in der Klinik tätigen Ärzten zu verbessern.

Ziel ist, die Behandlung und Organisationsabläufe zu optimieren, die gegenseitige Kommunikation zu fördern und damit die Qualität der Patientenversorgung auf höchstem medizinischem Niveau zu gewährleisten. Ferner sollen konservative, operative und rehabilitative Behandlungspfade erarbeitet und etabliert werden.

Dazu werden regelmäßige Treffen anberaumt um einen gegenseitigen Erfahrungsaustausch zu ermöglichen.

Mitglieder im „Kompetenz Netzwerk Sportklinik e. V.“ sind in der Klinik tätige Ärzte der Sportklinik Stuttgart sowie niedergelassene ärztliche Kollegen aus Stuttgart und Umgebung, von Heilbronn bis Albstadt reichend.

Operation bei degenerativem Meniskusriss möglichst vermeiden

Freitag, 1. März 2019

Für Patienten jenseits von 40 Jahren ist der Nutzen einer arthroskopischen Meniskusoperation eher fragwürdig. Zu diesem Ergebnis kamen Sportwissenschaftler der Universität von Odense nach Auswertung mehrerer Studien.

Laut Aussage der Wissenschaftler erbringt Physiotherapie für die Patienten ähnlich gute Erfolge wie ein operativer Eingriff, selbst wenn viele der Meniskusrisse durch ein traumatisches Ereignis ausgelöst seien. Dies hängt damit zusammen, dass hinter den akuten Verletzungen degenerative Prozesse zu vermuten sind.

Es konnte im Vergleich kein Unterschied bei den Ergebnissen zwischen Physiotherapie und Operation sowie Physiotherapie gegenüber Physiotherapie plus Operation herausgefunden werden. Sowohl die Schmerzreduktion als auch die Kniefunktion schnitten bei den operativen Eingriffen nicht besser ab.

Es konnte keine randomisierte Studie zu Patienten unter 40 Jahren gefunden werden. In einer Beobachtungsstudie unterschieden sich jedoch die OP Resultate jüngerer Patienten nicht von denen älterer Menschen. Dies könnte bedeuten, dass auch bei jüngeren Patienten die Operation nicht unbedingt die erste Wahl sein sollte.

Literatur: Exercise therapy for meniscal tears: evidence and recommendations; Br J Sports Med; Jonas Bloch Thorlund, Jorge Rodriguez Palomino, Carsten B Juhl, Lina Holm Ingelsrud, Søren Thorgaard Skou